Aufmarsch der Titanen by Arndt Ellmer

Aufmarsch der Titanen by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Stardust, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-03-25T01:00:00+00:00


5.

»Herr, wir erreichen in Kürze das Zielgebiet!«, meldete der Stellvertretende Kommandant.

Craganaxi fiel auf, dass Ellonit nicht reagierte. Der Frequenzfolger saß tief in Gedanken versunken in seinem Sessel.

Craganaxi gab dem Offizier ein Zeichen, dass er die Meldung verstanden hatte und der Kommandant sie nicht wiederholen musste. Anschließend wartete er darauf, dass sich der Frequenzfolger endlich rührte.

Auf dem Holoschirm waberten die Schlieren des Hyperraums durcheinander, grau und rot und violett, ab und zu getrennt von grellen Blitzen. Das waren Entladungen in der äußersten Schicht der Schirmstaffel, die als Trennfilm fungierte. Innerhalb eines winzigen Moments, für das Auge einer Kriegsordonnanz kaum wahrnehmbar, wechselte das Bild und zeigte schwarzen Weltraum mit dem schimmernden Band der Ringgalaxis im Hintergrund.

Ein Stück abseits tauchten die Echos der neun Begleitschiffe auf. Sie bildeten eine U-Formation mit der SCITON am Scheitelpunkt.

»Entfernung von ESHDIM-3: vier Lichtjahre!«, erklang erneut die Stimme des Offiziers. »Nichts Auffälliges.«

Ellonit rührte sich endlich.

»Wir warten«, entschied er und projizierte ein Verdunkelungs- und Abschirmfeld um die Kommandokanzel der SCITON wie immer, wenn er mit der Kriegsordonnanz allein sein wollte. »Was denkst du darüber?«

»Für die Terraner scheint dieser Hof strategische Bedeutung zu haben, Frequenzfolger. Das muss nicht unbedingt ein Widerspruch zu den Daten aus TZA’HA- NATH sein.«

Sie warteten, bis die Rechner alle Ortungsergebnisse verglichen hatten. Abweichungen traten keine zutage. Der Weltraum um ESHDIM-3 war leer mit Ausnahme der Reststrahlung einiger Trümmerfelder. Schlachtlichter waren dort vernichtet worden. TZA’HA- NATH hatte es über den Polyport-Funk an die Hibernationswelten und alle Kampfverbände gemeldet. Es stand nicht fest, wie viele Schiffe es genau waren.

In etwas größerem Abstand, zwischen zwanzig und dreißig Lichtjahren vom Hof, zeigte die Hyperortung drei Energiesphären der Ja'woor.

»Annäherung auf zwei Lichtjahre«, sagte Ellonit fast widerstrebend.

»Du willst da nicht hin!« Craganaxi erkannte, dass es schlimmer um die Frequenzfolger stand, als er bisher geglaubt hatte.

»Ich habe keine Wahl. Ich muss mich dem Befehl Sinnafochs fügen.«

»Du wirst diesen Hof im Handstreich erobern«, flüsterte Craganaxi verschwörerisch. »Über die Transferkamine kannst du in kurzer Zeit nach LEVKONZ und zurück wechseln.«

»Danke, Freund! Jetzt fühle ich mich besser.«

Als Freund bezeichnet zu werden berührte Craganaxi eigenartig. Kriegsordonnanzen dienten ihren Herren in erster Linie, sowohl in alltäglichen Verrichtungen als auch mit ihrem Rat.

Im Kampf sorgten sie für die nötige Motivation, und in privaten Dingen konnten sie schweigen bis in den Tod. Dennoch erschöpfte sich die Kommunikation meist auf ein Minimum. Diskretion war es, was Kriegsordonnanzen vor allem auszeichnete.

Wenn Craganaxi es sich recht überlegte, hatte das bei ihnen von Anfang an nicht geklappt. Die Diskretion war vom ersten Tag an mehr vertrauliche Nähe als Distanz gewesen. Ellonit hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er auf seinen Rat auch im Privatleben Wert legte.

Inzwischen waren sie tatsächlich so etwas wie Freunde geworden.

Craganaxi konnte dieses Gefühl gar nicht richtig beschreiben. Er rechtfertigte es sich selbst gegenüber mit der fehlenden Erinnerung an sein Vorleben.

»Zwei Lichtjahre Distanz sind erreicht«, meldete der Offizier. »Erbitte weitere Anweisungen!«

Wenige Lichtminuten entfernt trieb ein Trümmerfeld aus rot schimmernden Segmenten, durchsetzt von verglühten Metalltrümmern. Teile von Schächten und Korridoren bildeten bizarre Verbindungswege mit endlosen Abgründen dazwischen.

»Jaranoc oder Terraner?«, überlegte der Frequenzfolger laut.



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